Wandertour 2012-Peindlberg - Tisovský vrch

technische Daten:

Streckenlänge : ca.9km

genauer Ablauf: Start Bhf.Pernink(Bärringen)-Perninsky vrch(Bärringer Berg)
-Tisovský vrch(Peindlberg)-Nové Hamry(Neuhammer)

Zwei falsche Tausender, ein falscher Fünfziger und eine zurückversetzte Staatsgrenze


Nur mit kleinem Fiat und kleinem Mazda trauten wir uns dieses Jahr zum Ausgangspunkt
unserer Wanderung ins tschechische Grenzgebiet. Man weiß ja nie, wer wann, welche Art
von Blechmobil begehrt und unerlaubt in seinen Besitz bringt.
Ausgangspunkt war dieses Mal der Bahnhof in Bärringen. Hinter den Gleisen begann
der gelb markierte Wanderweg zu unserem ersten Gipfel, dem Bärringer Berg.
Alte Karten aus DDR-Zeiten sprechen von einer Gipfelhöhe von 997 Metern. Wir wurden
überrascht. Auf dem Gipfel stand ein, von der Wasserversorgung anscheinend umgenutztes
ehemaliges Militärobjekt, ein kleiner Bunker.

Außer ein paar Kühen auf ihrer Weide begegneten uns keine größeren Lebewesen auf dem
ersten Abschnitt, Ruhe pur...kurz unterbrochen durch das Konzert der Eisenbahn auf der
Strecke Johanngeorgenstadt - Karlsbad. Es ging also ruhig und gemütlich weiter, vorbei an
frisch geschlagenen Fichten, flechtenbehangenen Lärchen, reifen Himbeeren
und Blaubeeren.
Zu einer Moortour konnten wir uns dieses Mal nicht so richtig entschließen, zu stark waren
noch die Eindrücke des im Nirgendwo endenden Holzweges der Spitzbergtour 2010.
Irgendwann erreichten wir den Peindl mit seinem Aussichtsturm. Der Turm ist begehbar,
die Aussicht von ihm grandios, Karlsbad, die Tagebaue in Sokolov, der Blick bis
zum Kaiserwald, zum Pleßberg.
Erst der Turm ermöglichte es uns, einen echten „Tausender“ zu erklimmen, denn der Peindl
ist nur 977 m hoch. 128 Granitstufen brachten uns auf 1000 Meter Höhe.
Genau wie der Peindl hat auch der Bärringer Berg nicht ganz das Zeug zu einem echten Tausender, hier muss man erst den etwa vier Meter hohen Bunker besteigen, um auf
1001 Meter Höhe zu sein.

Höhenluft macht Appetit, dachten wir uns. Also war der Weg von dem Wunsch begleitet,
eine „Knödel-Lokalität“ aufzusuchen. Und weil das Bier nur noch aus dem Fass schmeckt,
war das unser zweiter Wunsch, zu den Knödeln natürlich Fassbier! Aber bevor wir so richtig
schlemmen konnten, kamen wir an den schönsten Häuschen, die wir je in Grenznähe
gesehen hatten, vorbei. Englischer Rasen, Blumenrabatten, Blumenkästen, stilvoll
renovierte Häuser, geschmackvolle Neubauten, nur ganz selten ließen sich ein paar
abgewrackte Altimmobilien am Straßenrand blicken.
Hatten wir bereits unbemerkt die Grenze überschritten? An einem renovierten Objektzaun
entdeckten wir doch tatsächlich ein Grenzschild! Konnte das sein, die Staatsgrenze verlief
neuerdings in Neuhammer? Was war hier eigentlich im Gange?
Nach dem Passieren des POZOR-Schildes flüchteten wir uns nun ganz schnell in ein
Hostinec, um unsere Sinne zu beruhigen.
In der rustikalen Gaststube des Hotels Schwarz orderten wir Sauerbraten mit Knödeln,
Fassbier und Palatschinken. An der Decke mühten sich die Mountainbike-Damen in der
Flimmerkiste. Wir ließen es uns gut gehen und überließen Cross-Country den Olympioniken.
Die Sommerfrische Neuhammer führt derzeit ein Bürgermeister, der 1946 in Hirschenstand
geboren wurde. Interessante Geschichten zum wiederentdeckten Erzgebirge findet Ihr hier.
Letzte Etappe: Bei nun strahlendblauem Himmel kam der Schienenbus, pünktlich!
Das Highlight der Zugfahrt war dieses Mal nicht der Schaffner, sondern Christians falscher
Fuffziger. „Möchten Sie in Kronen bezahlen oder in Euro?“ „Wie viele Kronen macht das
denn?“ „100“ „Fein, dann in Kronen.“ Christian zückte einen 50er-Schein von 1997.
„Ne, is ungiltig.“, sagte der tschechische Schaffner. Christian hatte die Banknotenreform
verpennt. Es gab keine Fünfziger Scheine mehr, nur noch Münzen!
Schnell beendete Bärbel die Kronendiskussion und spendierte einen Fünf-Euro-Schein.
Damit war das Zahlungsproblem für uns acht Wanderer erledigt.
Bahnhof Bärringen – Endstation für uns!
Hallo kleiner Fiat, hallo kleiner Mazda, schnell nach Hause bitte und
die Würste auf den Grill gepackt!


[Bilder von der Tour]

[mehr Zielinfos]

[Restaurant "Hotel Schwarz"]

[Zurück zur Tourenseite]



Eibenstock,Erzgebirge,Steffen Sickor,Christian Neumann,Wandern,Peindlberg,Tisovský vrch